Unsere Augenoberfläche ist von einem dünnen Tränenfilm bedeckt, welcher das Auge feucht hält und vor Keimen und Staub schützt. Ist die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit ungünstig oder wird ihre Produktion gestört, können unsere Augen zu trocken werden.
Trockene Augen können eine Vielzahl von Beschwerden auslösen. Werden chronisch trockene Augen nicht behandelt, können zusätzlich ernste Verletzungen an Horn- und Bindehaut entstehen.
Eine Störung des Tränenfilms des Auges kann viele Ursachen haben. Einige sind nur vorübergehend, andere können schwerwiegender sein. Die häufigsten Ursachen von trockenen Augen sind:
Augenoperationen (z. B. bei Grauen Star)
Das Tragen von Kontaktlinsen
Bestimmte Medikamente (z. B. ß-Blocker, Antidepressiva, Anti-Baby-Pille)
Krankheiten (z. B. Diabetes, Rheuma oder Infektionen)
Hormonelle Veränderungen (z. B. Wechseljahre)
Fortgeschrittenes Alter
Klimaanlagen und Heizungsluft
Übermäßige Bildschirmarbeit (Office-Eye-Syndrom)
Schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung
Unverträglichkeit mit bestimmten Augentropfen
Die vorgenannten Ursachen von trockenen Augen müssen allerdings nicht der Auslöser in Ihrem individuellen Fall sein. Tritt nicht zeitnah eine deutliche Besserung Ihrer trockenen Augen ein, sollten Sie Kontakt zu einem Augenarzt aufnehmen.
Der Tränenfilm ist eine Flüssigkeitsschicht, die größtenteils in den Tränendrüsen gebildet wird und gleichmäßig den vorderen Teil des Augapfels bedeckt. Die Tränenflüssigkeit wird mit jedem Lidschlag verteilt und kann über die Tränenwege in die Nasenhöhle abfließen. Die Tränenflüssigkeit versorgt die Hornhaut des Auges mit Sauerstoff und Nährstoffen und schützt das Auge vor Austrocknung. Der dünne Film kann kleinste Unebenheiten der Netzhaut ausgleichen, die ansonsten zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führen würden. Darüber hinaus schützt der Tränenfilm das Auge unter anderem vor Bakterien, Staub und Chemikalien.
Der menschliche Tränenfilm ist nur wenige hundertstel Millimeter dünn. Obwohl der Tränenfilm so dünn ist, besteht er aus drei Schichten. Jede dieser Schichten erfüllt einen eigenen Zweck:
Innere Schicht: Die Muzinschicht (Schleimschicht) ist die innerste Schicht. Sie grenzt direkt an die Hornhaut (Cornea) und befeuchtet diese. Der Übergang zur mittleren Schicht ist fließend, da der Wassergehalt nach außen immer weiter zunimmt.
Mittlere Schicht: Die mittlere Schicht wird auch wässrige Schicht genannt und liegt zwischen Muzin- und Lipidschicht. Sie ist die dickste der drei Schichten und besteht zu etwa 98 % aus Wasser. Sie enthält wichtige Nährstoffe und Sauerstoff, darüber hinaus wirkt sie antibakteriell.
Äußere Schicht: Die glatte Lipidschicht ist die Grenzschicht zur Luft. Sie besteht aus Fetten, die einen Schutzfilm für die mittlere Schicht bilden. Die wässrige Schicht wird auf diese Weise vor zu schneller Austrocknung geschützt.
Vielen Menschen ist nicht bekannt, dass bereits zwei Stunden am Tag vor Monitor oder Smartphone ausreichen, um das Auge langfristig zu schädigen. Normalerweise blinzeln wir unbewusst etwa 18-mal pro Minute. Beim Starren auf Smartphone, Tablet oder Monitor nimmt die Zahl der Lidschläge jedoch dramatisch ab. Als Resultat beginnen die Augen, sich zu röten und brennen. Darüber hinaus können Kopf- und Nackenschmerzen auftreten.
Die folgenden Symptome sind typisch bei trockenen Augen:
Gerötete Augen
Brennen und Jucken der Augen
Ermüdete, schmerzende Augen
Erhöhte Lichtempfindlichkeit
Sandkorn-/Fremdkörpergefühl im Auge
Probleme nach dem Aufwachen die Augen zu öffnen
Tränende Augen
Ein einfaches Diagnoseverfahren, um festzustellen, ob das Auge genug Tränenflüssigkeit produziert, ist der Schirmer-Test. Dabei werden Streifen aus Lackmuspapier unter die Augenlider geklemmt. Dort saugt sich das Papier über 5 Minuten mit Tränenflüssigkeit voll. Die aufgesaugte Menge an Flüssigkeit kann vom Papierstreifen abgelesen werden. Normale Werte liegen zwischen 10 mm und 30 mm.
Ein weiteres Testverfahren ist, den Tränenfilm mit dem Farbstoff Fluorescein einzufärben. Der Augenarzt beobachtet danach mit einer Spaltlampe, wie lange es dauert, bis nach dem Öffnen des Auges der angefärbte Tränenfilm an der Augenoberfläche abreißt.
Oft helfen schon Tränenersatzmitteln wie spezielle Augentropfen oder Gels dabei, die Symptome von trockenen Augen deutlich zu mildern. Wenn Tränenersatzmittel wie Augentropfen oder Gels nicht ausreichen, könnten alternativ sogenannte Punctum Plugs eingesetzt werden. Punctum Plugs sind winzige Tränenwegsverschlüsse. Sie bewirken, dass mehr natürliche Tränenflüssigkeit an der Augenoberfläche verbleibt.
Eine andere Behandlung fokussiert sich auf die Talgdrüsen der Augenlider, die sogenannten Meibom-Drüsen. Diese Drüsen geben normalerweise ein öliges Sekret ab, was die Tränenflüssigkeit vor einer zu schnellen Verdunstung schützt. Mithilfe von Wärme und leichtem Druck verflüssigt sich das verdickte Sekret und eine mögliche Stauung kann abfließen. Diese innovative Methode bewirkt eine lang anhaltende Verbesserung der Symptome bei trockenen Augen.
Ein paar einfache Verhaltensregeln können helfen, dass Sie seltener Beschwerden wegen trockener Augen haben:
Für ausreichende Raumbefeuchtung sorgen.
Regemäßig Pausen am PC einlegen.
2-3 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken.
Rauchen reduzieren bzw. ganz aufgeben.
Auf gesunde Ernährung und Bewegung achten.
Auf Verträglichkeit von Kosmetika achten.
Eventuell andere Augentropfen verwenden.
Falls Sie auch von trockenen Augen betroffen sind, sollten Sie sich nicht damit abfinden, sondern jetzt handeln. Oftmals können Medikamente oder eine augenärztliche Behandlung die Symptome von trockenen Augen lindern oder ganz beheben!
Falls Sie unter trockenen Augen leiden, können Sie jetzt einen Termin für unsere Sicca- Sprechstunde vereinbaren. Unsere erfahrenen Augenärzte analysieren während der Sicca- Sprechstunde Ihre Beschwerden und empfehlen Ihnen anschließend eine geeignete Therapiemöglichkeit.
Zwei interessante Methoden zur Behandlung von trockenen Augen möchten wir Ihnen jedoch schon heute kurz vorstellen:
Eine Möglichkeit zur Behandlung von trockenen Augen ist die BlephEx®-Therapie. Es handelt sich dabei um die Entfernung von Ablagerungen an den Augenlidkanten mit dem speziellen BlephEx®-Gerät. Am rotierenden Kopf des Geräts sind feine Bürsten angebracht, die mit einer Reinigungslösung präpariert werden. Sekret-Verhärtungen, Hautschuppen und bakterielle Ablagerungen lassen sich mithilfe einer BlephEx®-Therapie gründlich entfernen. Mit BlephEx® kann auch Entzündungen am Lidrand (Blepharitis) vorgebeugt werden.
Die Behandlung wird im einem unserer Augenzentren durchgeführt und dauert in der Regel nur wenige Minuten. Die Wirkung hält etwa 3-6 Monate an und sollte danach regelmäßig wiederholt werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von trockenen Augen ist die BLEPHASTEAM®‐Wärmebrille. Der warme Dampf der Brille bewirkt in wenigen Minuten, dass sich die Sekrete der Meibom-Drüse wieder verflüssigen und ein möglicher Sekretstau abfließen kann.
Der Tränenfilm kann sich wieder stabilisieren, da eine zu schnelle Verdunstung der Tränenflüssigkeit durch den höheren Lipidanteil verhindert wird.
Im Anschluss werden die Wimpern und der Wimpernansatz mit einer speziellen Lösung gereinigt. Außerdem werden durch eine sanfte Massage von Ober- und Unterlid die Lidranddrüsen angeregt, neues Drüsensekret zu produzieren, was sich ebenfalls positiv auf die Tränenflüssigkeit auswirkt.
Sollte sich herausstellen, dass die Ursache für Ihre trockenen Augen verstopfte Drüsen am Rand der Augenlider sind, kann zusätzlich eine Drüsen-Zange eingesetzt werden. Mit der sterilen Zange lässt sich eine Drüsen-Expression durchführen, die oft eine lang anhaltende Linderung der Symptome von trockenen Augen bewirkt.
Die typischen Symptome von trockenen Augen werden häufig durch eine professionelle Behandlung sehr viel milder oder verschwinden komplett. Welche Behandlung für Ihre trockenen Augen am besten geeignet ist, erfahren Sie in Ihrer ersten Sicca-Sprechstunde. Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns oder vereinbaren Sie online Ihren Termin für eine Sicca- Sprechstunde!
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